Overslaan en naar de inhoud gaan
Landwirtschaft klimaresistent machen im Irak: Frau in ihrem Hausgarten

Irak: Kann Landwirtschaft klimaresistent sein?

Der Klimawandel bedroht immer mehr Menschen in ihrer Existenz. Daher arbeitete ZOA daran, gefährdete Haushalte und Frauen im Irak zu schulen und sie dabei langfristig gegen Dürren widerstandsfähig machen. Nach 7 Monaten konnten wir das Projekt nun abschließen. Wir ziehen Bilanz.  

Jetzt helfen

Nachhaltig und widerstandsfähig

ZOA setzt Zeichen gegen den Klimawandel

Eine zerstörte Infrastruktur und immer länger anhaltende Dürren stellten Rückkehrer im Irak vor große Herausforderungen. Schätzungsweise 4,1 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. In einem 7-monatigen Projekt konnte ZOA Deutschland der Bevölkerung das Wissen und die Tools bereitstellen, um sich eine nachhaltige, klimaresistente und sichere Ernährungsgrundlage aufzubauen, die zukunftsfähig ist.

Seit 2014 ist ZOA bereits im Irak tätig. Nach der Befreiung vieler Gebiete von der Tyrannei des IS kehrten einige Bewohner in ihre Heimat zurück. Doch Häuser, Obstgärten und Trinkwasserbrunnen sind vielerorts in schlechtem Zustand. Noch immer gibt es mehr als 241.000 syrische Flüchtlinge und 1,3 Millionen Binnenvertriebene im Land. Immer häufiger auftretende Dürren des weltweiten Klimawandels sorgen für eine zusätzliche Belastung der Bevölkerung, die gerade in ländlichen Gebieten auf die Landwirtschaft angewiesen ist. Daher startete ZOA im Februar ein Projekt mit Förderungen der Schmitz Stiftungen und aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Ziel des 7-monatigen Projektes war es, der Bevölkerung einen langfristigen Zugang zu Nahrungsmitteln zu ermöglichen, die lokale Landwirtschaft klimaresistent auszubauen und besonders gefährdete Haushalte mehrerer Dörfer zu unterstützen.

7 Monate zum Erfolg

ZOA konzentrierte sich im Projekt auf die Ernährungssicherung, Unterkünfte und Nothilfe sowie Bildung und Friedensförderung in den Gebieten Bagdad, Anbar und Ninewa. Diese Regionen haben kaum Zugang zu Bewässerungssystemen und sind daher besonders vom Regen abhängig. Sie spüren die Folgen des Klimawandels und der anhaltenden Dürren besonders durch den Ausfall der Ernten und das Versiegen des Trinkwassers.

Vor Ort schulten wir über 300 Beteiligte in 5 Dörfern in Methoden zur klimafreundlichen Landwirtschaft und Geflügelhaltung, um sie gegen Dürreperioden zu wappnen. Dazu statteten wir existenzgefährdete Kleinbäuerinnen und ihre Familien mit Hühnern, Küchenpflanzen und Werkzeugen aus, um Nutzgärten für die Eigenversorgung mit wichtigen Nahrungsmitteln anzulegen. Damit ermöglichen wir eine nachhaltige Ernährungssicherheit und geben ihnen die Möglichkeit, sich ein höheres Einkommen zu erwirtschaften. Das Projekt endete im August. Doch eine sehr positive Rückmeldung aller Beteiligten lässt darauf hoffen, dass die positiven Auswirkungen noch viel länger andauern werden.

Landwirtschaft klimaresistent machen: Zwei Männer besprechen ein Regal mit Pflanzen

„Do-no-harm“

Das ZOA-Team verfolgte in dem Projekt den sogenannten Do-No-Harm-Ansatz. Damit stellten wir sicher, dass der Bevölkerung im bestmöglichen Umfang geholfen und mögliche negative Folgen durch unseren Einsatz vermieden werden konnten.
Besonders Frauen standen im Fokus der Hilfe von ZOA. Sie erhielten gezielte Schulungen und Saatgut, um ihren Haushalt und ihre Familien eigenständig zu unterstützen. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag gegen geschlechtsspezifische Unterschiede und ermöglichen es Frauen, eine bedeutendere Rolle in ihrer Gesellschaft zu tragen, indem sie selbst zur Ernährungssicherung beitragen können.

Darüber hinaus wurden alle Dörfer gleichermaßen unterstützt, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit. Dadurch sollte das Verständnis füreinander sowie der Zusammenhalt gestärkt und zukünftige Konflikte vermieden werden.

Um eine bleibende Veränderung auch nach dem Projekt sicherzustellen, arbeitete ZOA zudem eng mit den lokalen Behörden, dem irakischen Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, lokalen Geflügelunternehmen und Marktteilnehmern zusammen.

Nadia ist eine der Frauen, die Unterstützung von ZOA erhielten. Sie lebt mit ihren vier Kindern in Al Hamdaniya. Ihr Mann wurde in 2014 vom IS entführt und ist seitdem verschollen. Sie erzählt: „Ich gehöre zu den unglücklichen Frauen, die ihren Ehemann verloren haben, und das hat sich auf mich und meine Kinder und ihre Zukunft ausgewirkt, weil wir ohne Schutz und finanzielle Sicherheit sind. Obwohl ich kein Einkommen habe, habe ich beschlossen, nicht wieder zu heiraten, um bei meinen Kindern bleiben zu können.“ Durch ZOA erhielt sie Schulungen im Gemüseanbau und der Geflügelhaltung. Jetzt hält sie mehrere Gänse in einem kleinen Garten direkt neben ihrem Haus.

„ZOAs Unterstützung hilft mir dabei, für meine Familie ein Einkommen zu erzielen. Damit kann ich für mich selbst und uns sorgen.“

Landwirtschaft klimaresistent machen: Eine Gruppe Frauen erhält eine Schulung

Ermöglicht durch förderungen

Geber und Partner

Unser Projekt im Irak wurde ermöglicht durch Förderungen der Schmitz Stiftungen und aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Logo: Schmitz Stiftungen

Schmitz Stiftungen

Logo: BMZ

BMZ

Möchten Sie unsere Arbeit im Irak unterstützen?

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.

Jetzt helfen    Zum Länderprofil Irak